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Wegweiser Neurodermitis: >Ursache >Symptome >Behandlung >Körperpflege und Kleidung >Ernährung

 

Ebenso wie die Ursachen sind auch die angewandten Behandlungsformen sehr vielfältig. Da offenbar unterschiedliche Faktoren eine Rolle spielen, sollte die parallele Anwendung in Betracht gezogen werden.

 

Mittelpunkt der symptomatischen Behandlung ist die tägliche Pflege der Haut. Dafür stehen Salben, Cremes und Lotionen zur Verfügung. Je nach Schwere und Art der Symptome kommen daher unterschiedliche Präparate zum Einsatz.

Mit der sogenannten Basispflege soll die Barrierefunktion der Haut sabilisiert werden. Dabei kommen meist Salben und Lotionen zum Einsatz, bei besonders trockener Haut auch Salben mit höherem Fettgehalt.

 

Oft werden wirkstoffhaltige Salben verwendet, z. B. um die Feuchthaltefähigkeit oder den Heilungsprozess der Haut zu verbessern. So helfen [Harnstoff]]haltige Präparate, die charakteristische Trockenheit der Neurodermitishaut zu reduzieren, hierbei hält der Harnstoff, der durch die Anwendung kurzfristig in die Haut gelangt, vermehrt Wasser und bindet es somit in der Haut. Die Haut von Neurodermitiskranken weist eine signifikant niedrigere Konzentration von Harnstoff auf, der als wichtigster Feuchthaltefaktor fungiert. Therapeutisch aufgebrachter Harnstoff auf und in der Haut kann jedoch bei ohnehin schon gereizter oder rissiger Haut zu weiteren Reizungen führen (es werden Konzentrationen bis zu 12 % verwendet). Bei Kindern sollten daher Konzentrationen zwischen 3 % und 5 % bevorzugt werden. Weitere häufig verwendete Salbenzusätze sind z. B. Nachtkerzenöl, Johanniskrautextrakt, Zink oder Dexpanthenol.

 

Bei einer Infektion der Haut mit Bakterien oder Pilzen kommen 'infektionshemmende Salben zum Einsatz. Bei einer übermäßigen Besiedelung durch Staphylococcus aureus kommen vorzugsweise Triclosan als Oberflächendesinfizienz, Chlorhexidin, aber auch Antibiotikum (z. B.Fusidinsure) zum Einsatz. Im Falle einer übermäßigen Besiedleung durch Hefepilze (z.B.Candida albicans) werden antimykotische Wirkstoffe eingesetzt.

Als weitere Wirkstoffe stehen Gerbstoff-Präparate (sog. Tannine), zur Verfügung , die leicht antientzündlich wirken, einen milden eiweißfällenden, und damit desinfizierenden Effekt haben.

 

Zur Behandlung stärkerer entzündlicher Symtome werden Salben mit Immunsuppressiva eingesetzt. Am häufigsten werden dabei Kortisonpräparate benutzt. Zur Linderung wird die Neurodermitis vielfach mit Kortison behandelt. Es wirkt gegen Juckreiz und Entzündung der Haut und kann schwere Schübe lindern oder bei rechtzeitiger Anwendung vermeiden. Kortison wird meist in Form von Salben oder Cremes auf die betroffenen Stellen aufgetragen. Kortison kann allerdings eine Reihe von unerwünschten Nebenwirkungen bewirken, so dass es meist nur für kurze Zeit z. B. bei akuten Schüben angewandt werden soll. Zu Nebenwirkungen zählen Hautverdünnung, starke Behaarung, Dehnungsstreifen, sowie partielle Unterdrückung des örtlichen Immunsystems. Bei langer Anwendung starker Präparate können sogar Nebenwirkungen auftreten, die den gesamten Organismus betreffen (z. B. Leberschädigungen) oder aber auch ein Glaukom hervorrufen kann. Die Kortisonpräparate wurden seit den 50er Jahren ständig weiterentwickelt, so dass mittlerweile die sogenannte 4. Generation von Kortisonwirkstoffen vorliegt. Diese Präparate, z. B. Methylprednisolon  haben bei hoher Wirksamkeit ein geringeres Risiko von Nebenwirkungen als die älteren Wirkstoffe. Dies heißt jedoch nicht, dass die Medikamente ständig angewendet werden dürfen: Nebenwirkungsfrei sind auch die neuen Wirkstoffe keineswegs. Problematisch ist, dass die Hauterscheinungen nach Absetzen der Kortisoncremes häufig wieder auftreten, so dass die Betroffenen wieder mit Kortison behandeln (Rückschlag). Zudem kommt es bei den Kortisonpräparaten zur so genannten Tachyphylaxie, d. h. einer Wirkabschwächung der Präparate mit zunehmendem Gebrauch.

 

Die seit kurzem verfügbaren lokal anwendbaren Immunsuppressiva Tacrolimus und Pimecrolimus werden als wesentlicher Fortschritt in der Therapie des Atopischen Ekzems angesehen. Die beiden Substanzen sind chemisch ähnlich aufgebaut, und gehören in die Gruppe der Makrolide. Pimecrolimus und Tacrolimus wirken als Calcineurinhemmer und unterdrücken so das lokale Immunsystem der Haut, zusätzlich verhindern sie die Freisetzung der Entzündungssubstanzen Histamin und Arachidonsäuremetaboliten. Sie ermöglichen vielen Patienten eine Beschwerdefreiheit ohne Kortison. Sie hemmen die Entzündung und die Ekzeme heilen ab.

 

Aufgrund der immununterdrückenden Wirkung sind geeignete Sonnenschutzmaßnahmen bei Anwendung angeraten. Zudem kommt während des Anwendens einer der genannten Präparate eine Behandlung mit UV-Licht nicht in Frage. Sehr selten kommt es auch zu nicht unerheblichen Nebenwirkungen wie Hautinfektionen und Unverträglichkeitsreaktionen. In der medizinischen Fachpresse werden diese Wirkstoffe zurzeit kritisch hinterfragt. Kritik wurde erstmals von der FDA im Jahr 2005 geäußert, da Langzeitstudien noch ausstehen und in Tierversuchen ein erhöhtes Krebsrisiko auftrat. Ob die Herstellerempfehlung, die Produkte sehr frühzeitig und mittelfristig bis langfristig, teils sogar vorbeugend einzusetzen, vor diesem Hintergrund weiter bestehen bleiben darf, bleibt abzuwarten. Zuletzt wurde von der EMEA versucht, einen Zusammenhang zwischen der Anwendung der Calcineurinhemmer und dem Auftreten von Krebserkrankungen zu untersuchen. Bisher ist weiterhin unklar, ob diese Substanzen in kausalem Zusammenhang zu den Erkrankungen stehen. Die EMEA schränkt den Gebrauch mittlerweile allerdings auf Fälle ein, bei denen ein ausreichender Therapieerfolg mit anderen Mitteln, vor allem Glucocorticoiden, nicht zu erreichen ist, oder die Nebenwirkungen eine Glucocorticoid-Therapie nicht zulassen.

 

Das Cyclosporin A ist ebenfalls ein Stoffwechselprodukt eines Pilzes; es ist als systemisch eingesetztes Medikament schwersten Neurodermitisformen vorbehalten, die sich oft rasch auf eine Therapie mit Cyclosporin A zurückbilden. Die wichtigsten Nebenwirkungen dieser Therapie entsprechen denen aus der Transplantationsmedizin, in denen es ebenfalls eingesetzt wird: Blutdruckerhöhung, Nierenschädigungen, Induktion von Malignomen aber auch Zahnfleischwucherungen.

 

Nur bei besonders schweren Schüben kommt eine orale Gabe von Kortisontabletten in Frage.

Antihistaminika wirken bei Neurodermitis nur bei einer vergleichsweise geringen Anzahl an Patienten in befriedigendem Maße juckreizlindernd. Häufig steht der müdemachende Effekt früherer sedierender Antihistaminika, der bei moderneren Präparaten nicht mehr auftritt, im Vordergrund. Man setzt dies gerne bei Kindern ein, damit sie leichter einschlafen können und sich so weniger kratzen müssen. Eine sinnvolle Behandlung stellt die kombinierte Einnahme eines nicht sedierenden Antihistaminikums am Morgen und eines sedierenden Antihistaminikums am Abend dar.

 

Ob Neurodermitis auch eine psychische Komponente hat, ist umstritten. Ein Zusammenhang über den Neurotransmitter Histamin ist denkbar. Allgemein wird Neurodermitikern empfohlen, Stress (positiven wie negativen, akuten wie latenten) zu vermeiden. Bei Kindern kann sehr oft eine Verschlechterung des Hautzustandes vor z. B. Weihnachten beobachtet werden. Der Stress kann auch durch die vor allem nächtlichen Juckattacken bei Kindern entstehen, die für die Eltern teils eine enorme Belastung darstellen. So entsteht oft ein Teufelskreis.

 

Da die Erkrankung sowohl in ihren Ursachen und in ihren Erscheinungsformen als auch in ihren Behandlungsmethoden sehr komplex ist, ist ein größeres Augenmerk auf die Information der Betroffenen zu lenken. Diese Notwendigkeit wird dadurch verstärkt, dass viele Betroffene Kinder sind und deren Eltern die tägliche Behandlung durchführen müssen. Hier setzen Patientenschulungen an, deren Inhalt unter anderem die Vermittlung von medizinischen Informationen, Behandlungsmöglichkeiten, Ernährung, Alltagsbewältigung, Entspannungsverfahren, und Umgang mit dem Juckreiz ist. Mehrere Studien zeigten, dass solche Patientschulungen das Krankheitsbild signifikant verbessern. Die meisten Krankenkassen übernehmen die Kosten.

 

> Kuraufenthalte in den Bergen oder am Meer, in allergenarmer Umgebung, können zur Verbesserung oder zum Abheilen der allergischen Symptome führen. Bäder in Salzwasser helfen vielen Patienten mit atopischer Dermatitis.

Bei einer Thalassotherapie, deren Kosten allerdings die Krankenkassen im Regelfall nicht übernehmen wollen, liegen genau die vorgenannten Voraussetzung vor. Sie finden die Beantwortung der Frage: Was ist Thalasso? auf www.Nordsee-mit-Thalasso.de wie auch die Informationen zu Thalassotherapien.

 

Je nach Persönlichkeit des Betroffenen ist der Erfahrungsaustausch mit Leidensgenossen sehr hilfreich.

 

Wegweiser Neurodermitis: >Ursache >Symptome >Behandlung >Körperpflege und Kleidung >Ernährung

 

 

 

Textauszüge basieren z. T. auf dem Artikel Atopisches Ekzem aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar

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